Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(39): 1070-1072
DOI: 10.1055/s-0028-1122325
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Diagnose aktiver Fokalherde mit Kurzwellen

W. Strauch - zur Zeit im Felde
  • Medizinischen Universitätsklinik in Greifswald. Direktor: Prof. Katsch
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Von 35 zahnprovozierten Patienten waren 27 Granulomträger. In 16 Fällen war nach der klinischen Praxis eine fokale Streuung möglich. Nach der Gutzeitschen Methode wurden in 5 Fällen streuende Foki diagnostiziert. Diese 5 Fälle erscheinen besonders gewichtig, da die Diagnose in allen Fällen durch den therapeutischen Erfolg gesichert wurde. Gleichviel beweisend sind 3 weitere Fälle, die mit negativem Ergebnis provoziert wurden und bei denen die Zahnsanierung ohne Einfluß auf den allgemeinen Krankheitsverlauf blieb, obgleich klinisch eine Fokaltoxikose als wahrscheinlich angenommen wurde. Wir können also im Verlaufe unserer Untersuchungen 8 Volltreffer besonders hervorheben. Diese Zahl liegt jenseits der statistischen Wahrscheinlichkeit, daß es sich um Zufälle handeln könne, ganz abgesehen davon, daß jeder einzelne Fall, der Genauigkeit der Beobachtung wegen, beweisend für die Treffsicherheit der Methode ist.

Nicht sicher zu erklären sind die Fälle, bei denen es zu einem positiven provokatorischen Effekt kam, ohne daß eine Fokaltoxikose im engeren Sinne vorlag. Wir nehmen nicht an, daß es sich hierbei um Versager handelt, vielmehr vermuten wir hier eine beginnende Fokalstreuung oder eine latente Form. Die baldige Behandlung derartiger Zähne ist sicher empfehlenswert.

Was die Provokation der Tonsillen und Nebenhöhlen angeht, sind unsere Erfahrungen wegen der geringen Zahl der Fälle nicht sicher verwertbar. Es bestehen aber Anzeichen, daß sich auch hier bei verbesserter Methodik entsprechende Diagnosen stellen lassen.

Nach all dem läßt sich sagen, daß die Gutzeitsche Methode der Kurzwellenprovokation dentaler Foki für die Praxis brauchbar ist. Sie ermöglicht es, aktive Granulome zu diagnostizieren und führt damit als einzige bisher bekannte Methode zur gezielten Therapie.

    >