Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(41): 1629-1634
DOI: 10.1055/s-0028-1122599
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die physiologischen Wirkungen und die klinische Anwendung von Thionin („Katalysin”) bei geschädigter innerer Atmung

G. Groscurth, R. Havemann
  • Aus der IV. Medizinischen Klinik der Universität in Berlin. Direktor: Prof. H. Dennig
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Wirkungsweise des Katalysins als Redoxkatalysator der Zellatmung wird theroretisch begründet, seine wesentlichsten Unterschiede von Methylenblau dargelegt, und die theoretischen Beziehungen werden durch experimentelle Befunde an hämoglobinhaltigen und -freien Zellsuspensionen geprüft. 2. Es wird das Ergebnis einer pharmakologischen Prüfung mitgeteilt, aus der hervorgeht, daß noch die 10- bis 20fache therapeutische Dosis im Tierversuch unschädlich ist. 3. An einem größeren klinischen Material wird Wirkungsweise und Wirksamkeit des Katalysins bei Kohlenoxydvergiftung sowie bei schwerer Herzinsuffizienz mit Anoxie praktisch und theroretisch gezeigt. 4. Es ergibt sich, daß ganz allgemein das Katalysin als ein in bisher sämtlichen Fällen geschädigter innerer Atmung wirksamer „Katalysator” der Oxydationsprozesse bezeichnet werden muß. Durch diese Eigenschaft kommt dem Katalysin eine oft entscheidende Bedeutung bei der Behebung und Bekämpfung der Ursachen und der Folgen von Störungen des oxydativen Stoffwechsels zu.

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