Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(17): 652-655
DOI: 10.1055/s-0028-1122944
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Blutuntersuchungen bei Schwangeren; zugleich ein Beitrag zur Frage der Graviditätsanämie1

P. Esch
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik zu Münster (Westf.). Direktor: Prof. P. Esch
1 Teilweise vorgetragen auf dem letzten Gynäkologenkongreß (Arch. Gynäk. 1931, 144 S. 393).
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Von 700 Schwangeren zeigten 383 (54,7%) unter 70% Hämoglobin bei der Klinikaufnahme. Es bestand kein beachtenswerter Unterschied zwischen Erst- und Mehrgebärenden in dieser Hinsieht; bei 39 Vielgebärenden war der Hämoglobinbefund erheblich ungünstiger. Das Alter bis zum 35. Lebensjahr spielte keine Rolle (vom 35. Lebensjahr ab wurden zu wenig Fälle untersucht).

Der Hämoglobingehalt steigt häufig in den letzten Schwangerschaftsmonaten, insbesondere im 10. Monat; desgleichen tritt in dieser Zeit häufig eine Vermehrung der roten Blutkörperchen ein.

In den letzten Schwangerschaftsmonaten besteht eigentlich keine Hydrämie, sondern nur eine Hydroplasmie.

Bei 61 Fällen mit 50—60% Hämoglobin handelte es sich um eine hypochrome Anämie.

Die Behandlung mit Ferrum reductum hat nicht völlig befriedigt.

Eine Blutuntersuchung gehört zu einer Schwangerenfürsorge.

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