Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(27): 1081-1083
DOI: 10.1055/s-0028-1123070
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Wirkung der Calmetteschen Tuberkuloseschutzimpfung nach Beobachtungen an Meerschweinchen

Hugo Selter
  • Hygienischen Institut der Universität in Bonn. Direktor: Prof. Selter
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die mit den Calmetteschen BCG-Bazillen vorbehandelten Meerschweinchen ließen nach zwei und vier Wochen gegenüber einer Superinfektion mit virulenten, humanen Tuberkelbazillen eine leichte Resistenzsteigerung erkennen. Diese bestand darin, daß die superinfizierten Tuberkelbazillen im Gegensatz zu den Kontrolltieren erst nach vier bis fünf Monaten imstande waren, eine allgemeine Organtuberkulose zu erzeugen.

Nach sieben Wochen war eine ausgeprägte und über sechs Monate anhaltende Immunität bei den schutzgeimpften Tieren vorhanden.

Bei der nach zehn Wochen erfolgten Superinfektion war bereits ein Absinken der Schutzwirkung bemerkbar, da hier in gleicher Weise wie in den Tabellen 1 und 2 nach vier bis fünf Monaten eine allgemeine Organtuberkulose entstanden war.

Nach 4œ Monaten und später bestand nicht mehr die geringste Immunität.

Die Dauer der Schutzwirkung der Calmetteschen Impfung hängt anscheinend davon ab, wie lange die BCG-Bazillen in den durch sie erzeugten tuberkulösen Herden lebend bleiben, und ist nach den vorliegenden Versuchen an Meerschweinchen nur auf etwa sechs bis zehn Wochen begrenzt.

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