Dtsch Med Wochenschr 1932; 58(36): 1401-1403
DOI: 10.1055/s-0028-1123632
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Hysterie, Unfall oder Epilepsie?

Eugen Körner - Chefarzt
  • Aus der Inneren und Röntgen-Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Regensburg
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

In der Gesamtbeurteilung ergibt sich demnach: Es ist mit Bestimmtheit abzulehnen, daß die Anfälle hysterisch sind. Sie sind aber auch keine Unfallfolge und dürfen nicht als traumatische Epilepsie angesehen werden. Ein Anspruch auf Entschädigung durch die Unfallversicherung ist deshalb nicht begründet. Ebensowenig ist es eine genuine Epilepsie. Es handelt sich vielmehr um Anfälle, die lediglich nach Art der epileptischen verlaufen. In Wirklichkeit sind sie hervorgerufen durch zeitweilige Steigerung des von vornherein schon erhöhten Schädelinnendrucks. Dessen Ursache, also die eigentliche Ursache der Anfälle überhaupt, ist eine frühzeitige Entwicklungsstörung, die im vorzeitigen Verschluß der Schädelnähte (= Kraniostenose) besteht.