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DOI: 10.1055/s-0028-1124342
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Ueber die Bekämpfung von Diphtherieepidemien in geschlossenen Anstalten1)
Erfahrungen mit Diphtherieanatoxin (Ramon) 1) In verkürzter Form in der Dänischen Pädriatischen Gesellschaft am 18. XII. 1929 im Reichshospital in Kopenhagen mitgeteilt.Publication History
Publication Date:
06 May 2009 (online)
Zusammenfassung
1. Das Resultat einer Immunisierung gegen Diphtherie mit Diphtherieanatoxin (Ramon) im Kinderheim „Börnely” sowie in der Anstalt für Schwachsinnige „Ebberödgaard” wird auf Grund einer sich über mehr als 2 Jahre erstreckende Beobachtungszeit mitgeteilt.
2. Eine günstige Wirkung muß aus folgenden Gründen als wahrscheinlich angenommen werden:
a) Im Kinderheim, wo alle Empfänglichen (= Schick-Positiven) vorher immunisiert worden waren, gingen vier immer noch positive Bazillenträger einen vollen Monat lang frei umher, ohne daß Diphtherie entstand;
b) in einer isolierten Abteilung traten Ÿ Jahre nach der Immunisierung 2 Fälle von Diphtherie auf. Die Abteilung bestand zu diesem Zeitpunkt aus 58 immunisierten und 6 nicht-immunisierten Kindern. Die 2 Diphtheriefälle entfielen beide auf die 6 nichtimmunisierten Individuen. Die Ansteckungsquelle erwies sich als zwei immunisierte Patienten mit Otitis med. ehr. supp. und + Diphtheriebazillen im Ohrenausfluß;
c) diese beiden chronischen Bazillenträger haben sich während etwa 1œ Jahren in einer gänzlich immunisierten Abteilung (60 Kinder) frei umher bewegt; es ist jedoch kein Fall von Diphtherie in der Abteilung entstanden.
3. Die Dauer der Immunität muß vermutlich sowohl auf Grund der klinischen Erfahrungen als auch des Ausfalles der Schick- Probe bei den Nachuntersuchungen mehr als 2 Jahre betragen — wahrscheinlich ist sie viel länger.
4. Bei Kindern unter 7 Jahren bewirken die Anatoxininjektionen keine oder nur leichte und bedeutungslose Reaktionen.