Zusammenfassung
Denn als Zusammenfassung der neueren Ergebnisse der U+-Bildung für Säugetiere und
Mensch kann man den Weg über die Desaminierung der Aminosäuren mit oder ohne freier
Ammoniakbildung als den Hauptweg bezeichnen, zu dem noch Nebenwege (Argininspaltung,
Nukleinsäuredesaminierung, Ammoniumsalze der Nahrung) parallel laufen, die aber an
quantitativer Bedeutung ganz zurücktreten. Jene Desaminierung ist aber vor allem eine
Funktion der Leber und wird auch von ihr bei hochgradiger Gewebsreduktion geleistet.
Die Weiterbildung zum U+ als Endprodukt tritt nach Maßgabe der allgemeinen Aziditätsverhältnisse
des Körpers ein und wird ebenfalls vom Lebergewebe durchgeführt. Damit ist die zentrale
Bedeutung der Leber für den Eiweißstoffwechsel gegeben, und alle anderen Deutungen
lassen sich auf eine zu geringe Berücksichtigung der quantitativen Verhältnisse der
U+-Bildung in der Leber zurückführen. Daher wäre es sehr zu wünschen, daß gerade eine
solche Funktion der Leber der Diagnose und Prognose dienstbar gemacht werden kann.
Doch sind hierfür die Aussichten gering; wir wissen nicht, an welchem Gliede der Kettenreaktion
man am besten versuchen soll einzusetzen. Der Theoretiker leistet hier dem Kliniker
erst noch Pionierarbeit.