Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(26): 1107-1108
DOI: 10.1055/s-0028-1124581
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber den Dresdner Bakterienstamm bei Psittakosis

K. Süpfle, P. Hofmann
  • Aus der Staatlichen Landesstelle für öffentliche Gesundheitspflege und aus dem Hygienischen Institut der Technischen Hochschule Dresden. (Direktor: Prof. K. Süpfle.)
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Publication History

Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die aus Psittakosefällen gezüchteten Dresdner Bakterienstämme einer Stäbchenart, die am ehesten in die Salmonellagruppe eingereiht werden kann, sind erneut serologisch untersucht worden. Das Serum von 21 Personen, die vor mehr als Jahresf rist in Sachsen an Psittakosis erkrankt waren und inzwischen völlig wieder genesen sind, wurde auf seinen Gehalt an Agglutininen gegen den Dresdner Bakterienstamm geprüft. Der Agglutinationstiter, der vor einem Jahre in sämtlichen untersuchten Proben 1 : 100 bis 1 : 800 betragen hatte, war jetzt noch in 3 Fällen 1 : 400 und in 3 Fällen 1 : 50; die übrigen 15 Fälle zeigten bei 1 : 50 eine negative Reaktion. Wenn wir auch heute ebensowenig wie in den Veröffentlichungen vor Jahresfrist den Dresdner Stamm als „Erreger der Psittakosis” ansprechen, so weisen doch die neuen Beobachtungen durch ihre Bestätigung, daß die Dresdner Stäbchen im Organismus zur Bildung spezifischer, teilweise lange nachweisbarer Agglutinine führen, wieder auf eine Beziehung zur Psittakosis hin. Spätere Untersuchungen müssen lehren, welche Bedeutung die Dresdner Stäbchen haben, ob sie etwa als Nosoparasiten oder Begleitbakterien fungieren oder im Sinne von Eigler zur serologischen Diagnose der Psittakose allgemein verwertbar sind.

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