Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(43): 1815-1817
DOI: 10.1055/s-0028-1124790
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Resorptionsverhältnisse von Traubenzucker im menschlichen Magen

Irwin Freund, Paula Steinhardt
  • Aus der Inneren Abteilung des Krankenhauses der jüdischen Gemeinde in Berlin. (Direktor: Geh.-Rat Prof. H. Strauß.)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

I. Prinzipiell ist die Möglichkeit der Resorption von Traubenzucker durch die Magenwand erwiesen und somit die Richtigkeit der vor vielen Jahren von H. Strauß und anderen gemachten Feststellungen bestätigt.

II. Die Größe der Resorption zeigt im allgemeinen, aber nicht in jedem einzelnen Falle, eine Beziehung zur Aziditätsgröße. Es fanden sich Hyperazide mit geringer Resorption, aber nie Subazide mit erhöhter Resorption. Bei Ulcus duodeni erhielten wir die höchsten Resorptionswerte, bei Gastritis subacida die niedrigsten.

Ueber die Frage, ob die von uns bei Ulcus duodeni relativ häufig gefundenen erhöhten Resorptionswerte differentialdiagnostisch verwendet werden können, sind noch Untersuchungen im Gange.

III. Die Größe der Resorption steht zu der Größe des PT-Restes in direktem Verhältnis.

Mit dem Nachweis der Resorption von Zuckerlösungen durch die Magenwand fällt die Verwendbarkeit der eingangs erwähnten Motilitätsprüfung des Magens nach dem Grade der Glykoseentleerung nach Detering. Zum Studium des Resorptionstempos durch die Magenwand haben wir außerdem noch Zuckerbestimmungen im Mageninhalt mittels der Mikromethode von Pavy in Proben, die in Abständen von 5 Minuten dem Magen entnommen wurden, gemacht und gefunden, daß die Werte nicht auf einer fast geraden Linie wie bei Detering, sondern auf einer hyperbelähnlichen Kurve liegen.

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