Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(6): 215-218
DOI: 10.1055/s-0028-1125010
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kombinierte Behandlung der malignen Diphtherie mit Diphtherie- und Streptokokkenantitoxin Höchst

Fritz Meyer in Berlin
  • Aus dem Bakteriologischen Laboratorium des Charlottenburger Krankenhauses für Geburtshilfe. (Leiter: Prof. Schäfer.)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2009 (online)

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Zusammenfassung

1. Die bakteriologische Untersuchung der malignen (toxischen, septischen) Rachendiphtherie weist in 50% aller Fälle hämolytische Streptokokken in großen Mengen auf. Zur Untersuchung ist neben dem Löffler-Serum die Blutplatte heranzuziehen.

2. Die Streptokokken bilden ein Gift, das an der Einverleibungsstelle ähnliche Veränderungen hervorruft wie das Diphtherietoxin (Nekrosen, starke zellig-fibrinöse Entzündung), im Herzmuskel und in der Leber schwere Veränderungen macht und schwerste Anämien herbeiführt.

3. Dieses echte Streptokokkentoxin hat die Fähigkeit, Antitoxin zu bilden, welches auf Wirksamkeit und Stärke im Tierversuch geprüft werden kann. Dieses geprüfte Streptokokkenantitoxin Höchst sollte in allen Fällen maligner Diphtherie gleichzeitig mit großen Dosen Diphtherieantitoxin eingespritzt werden, da es in allen Fällen unschädlich, in den 50% der streptokokkenvergifteten Fälle aber notwendig zur Heilung ist.