Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(38): 1590-1591
DOI: 10.1055/s-0028-1126835
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Ueber rektale Digitalisbehandlung

Karl Brucke - Assistenzarzt
  • Aus der Medizinischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Allerheiligen in Breslau. (Primärarzt: Prof. Ercklentz.)
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Publication Date:
20 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Digitalis wird vom Rektum aus gut resorbiert und erzielt seine Wirkung gut und schnell.

2. Bei Mitralfehlern vermag bei rektaler Zufuhr Digitalis Ausgezeichnetes zu leisten und ist bei gewissen Krankheitsformen der peroralen Gabe überlegen.

3. Bei Herzinsuffizienz auf anderer Grundlage (Myodegeneratio usw.) gleicht der Effekt der rektalen Gabe dem auf peroralem Wege, nur in einzelnen Fällen zeigt sich eine bessere Wirkung.

4. Reizerscheinungen im Sinne einer Proktitis wurden bei etwa 14% der Kranken beobachtet; sie zwangen fast immer zur Aufgabe der rektalen Gabe und schränken das Anwendungsgebiet der rektalen Zufuhr ziemlich erheblich ein.

5. Angewandt wurden Digitalissuppositorien: bei hochgradigen Dekompensationserscheinungen Verodigen à 0,4 oder 0,8 mg bis 4 täglich, sonst Plv. fol. digit. zu 0,075 oder Digitalisexklud-, -dispertoder Gitapurinzäpfchen; l—2—3 am Tage, bei geringfügigen Symptomen 1—3mal 1 Zäpfchen zu 0,015 Plv. fol. digit.

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