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DOI: 10.1055/s-0028-1126986
Die Plasmochinbehandlung der Malaria
Publication History
Publication Date:
27 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Die bisherigen Literaturberichte haben unsere ersten Mitteilungen bestätigt, nach denen das Plasmochin purum bei Malaria tertiana und quartana und das Plasmochin compositum bei der Tropika dem Chinin in seiner Wirkung auf die Schizonten dieser Malariaarten zum mindesten ebenbürtig und in seiner Einwirkung auf die Gameten, namentlich die Tropikahalbmonde, weit überlegen ist. Das ist von der allergrößten Bedeutung für die Malariabekämpfung.
Der prompten sicheren Wirkung auf die Parasiten entspricht der schnelle klinische Erfolg: baldiges Aufhören der Fieberanfälle, schnelle Hämoglobinvermehrung sowie Kräfte- und Gewichtszunahme, rasche Milzverkleinerung und endlich anscheinend weniger Rückfälle als nach der üblichen Chininbehandlung.
Auch bei Schwarzwasserfieber und Malaria mit Chininidiosynkrasie sowie in „chininresistenten” Fällen wurden mit Plasmochin Heilungen erzielt.
Kinder und Schwangere vertragen Plasmochin sehr gut.
Plasmochin ist (wie Phenazetin, Antifebrin u. a.) ein Methämoglobinbildner und kann bei unzweckmäßiger Anwendung Intoxikations erscheinungen hervorrufen. Bei Beobachtung der genannten Vorsichtsmaßregeln —, namentlich bezüglich der Dosierung (0,01 g pro 10 kg im allgemeinen) und der Kontraindikationen —, sind jedoch nach unseren Erfahrungen keine bedrohlichen Intoxikationen zu befürchten, jedenfalls nicht mehr, als z. B. nach Salvarsan und Chinin, das ja in einer Anzahl von Malariafällen Hämoglobinurie auslösen kann.
Die eventuellen Plasmochin neben wirkungen treten gegenüber seinen großen Vorteilen in den Hintergrund.
Ich stimme meinem türkischen Kollegen Chffreddin vollständig zu, wenn er sagt: „Durch die Entdeckung des Plasmochins tritt die Behandlung und der Kampf gegen die Malaria in eine neue Phase.”