Dtsch Med Wochenschr 1926; 52(51): 2147-2150
DOI: 10.1055/s-0028-1127946
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Uebertragung des Scharlachs1)

U. Friedemann - Dirigierender Arzt, H. Deicher - Oberarzt
  • Aus der Infektionsabteilung des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin
1) Ueber unsere Ergebnisse wurde bereits in einem am 20. X. 1926 in der Berliner Medizinischen Gesellschaft gehaltenem Vortrage berichtet.
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Als Quelle der Uebertragung des Scharlachs kommen praktisch nur die im Rachen der Kranken und im Eiter septischer Komplikationen vorhandenen Scharlachstreptokokken in Betracht; Hautschuppen und Harn enthalten keine Scharlachstreptokokken und sind deshalb nicht ansteckend.

2. Die Scharlachstreptokokken lassen sich in der Umgebung von Kranken überall in reichlichen Mengen nachweisen.

3. In 100% der nach 6owöchigem Aufenthalt aus dem, Krankenhaus entlassenen Rekonvaleszenten finden sich Scharlachstreptokokken auf den Tonsillen. Die Errichtung von Lüftungsbaracken auf den Scharlachstationen ist deshalb ein dringendes Bedürfnis.

4. Die hämolytischen toxinbildenden Scharlachstreptokokken; sind einer Umwandlung in atoxische grüne Streptokokken fähig, die sich wiederum in typische Scharlachstreptokokken zurückverwandeln können.

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