Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(1): 10-12
DOI: 10.1055/s-0028-1127986
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung der Stauungspapille1)

F. Schieck
  • Direktor der Universitäts-Augenklinik in Königsberg i. Pr.
1) Vortrag, gehalten im Verein für wissenschaftliche Heilkunde in Königsberg i. Pr. am 25. November 1912. — Die Veröffentlichung der Einzelheiten meiner neueren Untersuchungen behalte ich mir in einer im v. Graefeschen Archiv später erscheinenden Arbeit vor, wobei sich auch die Gelegenheit bieten wird, die gegen meine Auffassung vorgebrachten Einwürfe zu entkräften. Im Vorliegenden kam es mir nur darauf an, in großen Zügen einen Ueberblick zu geben.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Stauungspapille entsteht durch Eindringen des Liquor cerebrospinalis in die präformierten perivaskulären Lymphräume des Axillarstranges im Opticus, und die das charakteristische Oedem der Sehnervenscheibe veranlassende Flüssigkeit ist entlang der Zentralgefäße vorwärtsdringender Liquor. Ursache dieser Erscheinung ist Ueberdruck des Liquor bei intrakranieller Drucksteigerung (Tumor cerebri, Meningitis etc.), Ueberdruck des Liquor bei lokaler Flüssigkeitsstauung in dem Zwischenscheidenraum des Opticus (Tumoren und entzündliche Prozesse der Orbita), anhaltende Druckherabsetzung im Bulbusinneren (nach Verletzungen des Auges) und Kollabieren der Gefäße im Axialstrange nach profusen Blutverlusten.

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