Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(12): 546-549
DOI: 10.1055/s-0028-1128258
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Nebenniere und Fettstoffwechsel1)

M. Landau
  • Aus dem Pathologischen Institut in Freiburg i. B. (Direktor: Prof. L. Aschoff.)
1) Nach einem Vortrag in der Freiburger medizinischen Gesellschaft am 18. Februar 1913. (Diskussion S. 583.)
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Publication Date:
30 June 2009 (online)

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Zusammenfassung

Die Nebennierenrinde zeigt einen vermehrten Gesamtlipoidgehalt bei den verschiedensten Zuständen, die bloß das eine miteinander gemein haben, daß sie entweder eine Retention von Lipoiden bedingen oder durch eine abnorm vermehrte Lipoidbildung gekennzeichnet sind. Das Gegenteil trifft für alle jene Zustände zu, die von einer

Lipoidarmut der Nebennierenrinde begleitet werden. Die Schwankungen im Lipoidgehalt dieses Organes sind daher als sekundär durch Veränderungen im Lipoidgehalte des Körpers oder einzelner Organe bedingt anzusehen. Zum Ernährungszustand des Körpers zeigen sie hingegen keine nachweisbaren Beziehungen.

Mit gewissen Einschränkungen (Inanition ! Infektion !) verhalten sich die Cholesterinester ähnlich wie die Gesamtlipoide der Nebenniere. Auch diese Stoffe werden wahrscheinlich auf dem Blutwege in die Nebenniere transportiert und daselbst gespeichert.

Die Funktion der Nebennierenrinde ist nicht in der Bildung von Lipoiden, die für den Gesamtorganismus bestimmt sind, sondern in ihrer Korrelation mit dem Mark und indirekt mit dem Sympathicus zu erblicken.