Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(38): 1336-1339
DOI: 10.1055/s-0028-1129094
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfordert die Behandlung mit niedrig dosiertem Heparin eine Laboratoriumskontrolle?

Does low-dosage heparin treatment require serial haematological controls?H. D. Bruhn, J. P. Albert, L. Sachs, H. Timme
  • I. Medizinische Universitätsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. A. Bernsmeier)
Further Information

Publication History

Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Eine generelle Laboratoriumsüberwachung der Behandlung mit niedrig dosiertem Heparin ist nicht erforderlich. Ein derartiger Aufwand wäre unter klinischen Bedingungen nur schwierig durchzusetzen und würde der Konzeption der Behandlung mit niedrig dosiertem Heparin widersprechen. Für Problemfälle allerdings, bei denen ein erhöhtes thromboembolisches Risiko bekannt oder zu erwarten ist, empfiehlt sich der Einsatz empfindlicher Methoden zur Erfassung der Heparinwirkung. Aus Untersuchungen an 150 Patienten geht hervor, daß die Heparinbestimmung unter Einsatz chromogener Substrate am empfindlichsten ist. Weniger empfindlich sind die Thrombinzeit unter Verwendung einer niedrig konzentrierten Thrombinlösung (1,5 NIH-Einheiten/ml), das Thrombelastogramm und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit. Die Bestimmung des Antithrombin-III-Spiegels ist in allen Fällen einer erhöhten Heparintoleranz zu empfehlen. Bei erniedrigtem Antithrombin-III-Spiegel und bei höherem Körpergewicht ist eine Erhöhung der Standarddosis von täglich dreimal 5000 USP-Einheiten Heparin subkutan auf dreimal 7500 USP-Einheiten zu erwägen.

Summary

Blanket serial controls are not necessary in low-dosage heparin treatment. It would, in any case, be difficult under normal clinical conditions and would run counter to the whole conception of low-dose heparin treatment. However, in problem cases with an increased thrombo-embolic risk, sensitive methods for monitoring the heparin effect are recommended. A study on 150 patients has indicated that the most sensitive method is the use of chromogenic substrates. Thrombin time, using low-concentration thrombin solution of 1.5 NIH units/ml, thrombelastogram and activated partial thromboplastin time are less sensitive. Antithrombin III levels should be determined in all cases of increased heparin tolerance. With reduced antithrombin III levels and higher body weight an increase of the standard dose from 5000 U.S.P. units heparin t. i. d. subcutaneously to 7500 U.S.P. units t. i. d. should be considered.

    >