Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(45): 1604-1607
DOI: 10.1055/s-0028-1129153
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Häufigkeit der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit bei koronarer Herzkrankheit mit und ohne Herzinfarkt

Frequency of peripheral arterial occlusive disease in patients with coronary heart disease with and without infarctionA. Kriessmann, W. Seidlmann, A. Neiss, H. Sebening, K. F. Seidl
  • I. Medizinische Klinik (Direktor: Prof. Dr. H. Blömer) und Institut für Epidemiologie und Medizinische Datenverarbeitung (Vorstand: Prof. Dr. H.-J. Lange) der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Häufigkeit der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit bei koronarer Herzkrankheit wurde bei 107 konsekutiven Patienten durch selektive Koronarangiographie und Ultraschall-Doppler-Druckmessung ermittelt. Von 75 Patienten mit koronarer Herzkrankheit hatten 21 (28%) eine arterielle Verschlußkrankheit, von 32 Patienten ohne koronare Herzkrankheit nur einer (3%). Zwischen den Schweregraden beider Krankheiten bestand keine statistisch signifikante Korrelation. 40 von 75 Patienten mit koronarer Herzkrankheit hatten einen Herzinfarkt durchgemacht. Die Herzinfarkthäufigkeit zeigte eine hochsignifikante Korrelation mit zunehmendem Schweregrad der koronaren Herzkrankheit, jedoch nicht mit zunehmendem Schweregrad oder mit der Häufigkeit der arteriellen Verschlußkrankheit. War keine arterielle Verschlußkrankheit vorhanden, so wurden alle Schweregrade der koronaren Herzkrankheit gefunden. Die Analyse des Schrifttums macht deutlich, daß die Unterschiede in der Primärselektion der Patienten, in den Untersuchungsmethoden und in der Definition von Diagnose und Schweregrad zu einer großen Streubreite der Ergebnisse führen. Andererseits wird erkennbar, daß eine koronare Herzkrankheit häufig als isolierte oder vorzeitige Manifestation der Arteriosklerose angetroffen wird.

Summary

In 107 consecutive patients the frequency of peripheral arterial occlusive disease in coronary heart disease was assessed by selective coronary angiography and sonographic Doppler pressure estimation. Among 75 patients with coronary heart disease 21 (28%) had arterial occlusive disease, among 32 patients without coronary heart disease only one (3%). There was no statistically significant correlation between the severity of both diseases. 40 out of 75 patients with coronary heart disease had suffered from cardiac infarction. Infarction frequency showed a highly significant correlation with increasing severity of the coronary heart disease, but none with increasing severity or frequency of arterial occlusive disease. When there was no arterial occlusive disease all degrees of severity of coronary heart disease were found. Analysing the literature it becomes evident that coronary heart disease is frequently an isolated or premature manifestation of arteriosclerosis.

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