Zusammenfassung
Zehn Patienten mit hochgradiger therapierefraktärer Herzinsuffizienz wurden mit Dopamin
(4 µg/kg · min) und Dobutamin (7,5 µg/kg · min) behandelt. Dabei wurden die hämodynamischen
Effekte dieser beiden Katecholamine miteinander verglichen. Beide Substanzen bewirkten
einen vergleichbaren Anstieg des Schlagvolumens und des Herzminutenvolumens um 50
bzw. 60% bei einem Abfall des peripheren Gefäßwiderstandes um 33%. Die Herzfrequenz
stieg unter Dopamin um durchschnittlich 12% an, wurde jedoch durch Dobutamin nicht
signifikant beeinflußt. Als bedeutsamster Unterschied im hämodynamischen Spektrum
der beiden Pharmaka fand sich unter Dobutamin ein signifikanter Abfall der Vorbelastung
des linken und rechten Ventrikels, während die Füllungsdrücke unter Dopamin nur wenig
abfielen, unverändert blieben oder sogar anstiegen. Im Mittel lag der Pulmonalkapillardruck
unter Dopamin um 9 mm Hg höher als unter Dobutamin (P < 0,001). Bei der Anwendung von Dopamin besteht somit die Gefahr einer Zunahme der
Lungenstauung, die bei einem unserer Patienten zu einem akuten Lungenödem führte.
Für Patienten mit eingeschränkter Koronarreserve ist ferner zu beachten, daß die Verbesserung
der kardialen Auswurfleistung durch Dopamin mit einem höheren Sauerstoffbedarf einhergeht
als unter Dobutamin. Insgesamt ist somit in der Behandlung der schweren Myokardinsuffizienz
Dobutamin dem Dopamin vorzuziehen.
Summary
Ten patients in severe cardiac failure were treated with dopamine (4 µg/kg · min)
and dobutamine (7.5 µg/kg · min). Both drugs brought about a similar increase in stroke
volume and cardiac output of about 50% and 60%, respectively, accompanied by a fall
in peripheral vascular resistance of about 33%. On dopamine the heart rate increased
by 12%, but remained unaltered on dobutamine. There was a significant fall in the
preload of both ventricles with dobutamine, while ventricular filling pressure during
dopamine infusion was only slightly decreased, unchanged or even increased. The pulmonary
»wedge« pressure during dopamine infusion averaged 9 mm Hg higher than during dobutamine
(P < 0.001). There is thus the potential danger with dopamine of aggravating pulmonary
congestion. Furthermore, the improvement in cardiac function due to dopamine is at
the expense of a higher oxygen demand than with dobutamine. Dobutamine is, therefore,
preferable to dopamine in the treatment of advanced myocardial failure.