Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(1): 24-27
DOI: 10.1055/s-0028-1129741
Von Deutschen Hohen Schulen

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Gedanken über den klinischen Unterricht in Deutschland

P. Morawitz in Leipzig
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Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

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Zusammenfassung

Es besteht keine Veranlassung, das System des deutschen klinischen Unterrichtes von Grund aus zu ändern. Diese Aufgabe wäre bei der großen Zahl der Studierenden auch technisch im Rahmen der Universität nicht möglich. Wohl aber ist es erwünscht, gewissen Mängeln der Ausbildung, die anerkannt werden, entgegenzutreten. Das sind: Die „Passivität” des Studierenden, d. h. der Mangel eigener praktischer Arbeit am Krankenbette, das Fehlen vorbereitender Vorlesungen vor Besuch der Klinik, die Überbürdung des Stundenplanes in den späteren Semestern. Mittel zur Abhilfe: Zwangsfamulaturen während der Ferien nach Art des englischen „clinical clerking”, Versuche, auch im Semester älteren Klinizisten eine z. T. seminaristische Ausbildung zu bieten, Einrichtung klinischer Vorlesungen für Anfänger und endlich Beschränkung der Stundenzahl durch sinngemäße Vereinbarungen, wobei Vorlesungen und Kurse, die für verschiedene Jahrgänge bestimmt sind, kollidieren sollen.