Rofo 2009; 181(1): 13
DOI: 10.1055/s-0028-1130200
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Subklinische zerebrale Läsionen - Fischkonsum mindert Risiko

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Publication Date:
23 January 2009 (online)

 

Subklinische Hirninfarkte und Läsionen des Marklagers werden bei älteren Personen im Rahmen einer Kernspintomografie des Kopfes häufig beobachtet. Die Veränderungen sind, auch wenn akute Ausfallerscheinungen fehlen, mit kognitiven Defiziten und einem erhöhten Risiko für einen zukünftigen klinisch manifesten zerebralen Insult vergesellschaftet. Eine finnische Arbeitsgruppe fand heraus, dass erhöhter Fischkonsum sich protektiv hinsichtlich solcher subklinischer Veränderungen auswirkt. Neurology 2008; 71: 439–446

Virtanen et al. werteten Daten der bevölkerungsbasierten Cardiovascular Health Study (CHS) aus, die in den USA als prospektive Kohortenstudie älterer Erwachsener in den Jahren 1989 und 1990 initiiert worden war. 3 660 Teilnehmer der Studie über 65 Jahre hatten zwischen 1992 und 1994 eine Kernspintomografie des Gehirnschädels durchführen lassen. 5 Jahre später wurde bei 2 313 Personen die gleiche Untersuchung vorgenommen.

Die Teilnehmer der Studie wurden 1989/1999 und 1995/1996 jeweils mithilfe eines Verzehrhäufigkeitsfragebogens zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Aus diesen Angaben errechneten die Autoren für jeden Studienteilnehmer die Aufnahme von Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Bei der ersten Befragung wurde der Konsum von frittiertem Fisch getrennt erfasst.

Personen, die mindestens 3-mal pro Woche Fisch konsumierten, hatten ein niedrigeres Risiko, kernspintomografisch subklinische Infarkte oder Läsionen des Marklagers aufzuweisen als Personen, die höchstens einmal pro Monat Fisch verzehrten. In der longitudinalen Analyse fand sich außerdem ein nicht signifikanter Trend zu weniger neu aufgetretenen subklinischen Infarkten in der 2. MRT-Untersuchung bei Personen, die häufig Fisch zu sich nahmen.

Kein Zusammenhang fand sich dagegen zwischen dem Verzehr von frittiertem Fisch und der Prävalenz und Inzidenz von subklinischen Auffälligkeiten.

Infarkte verschiedener Gefäßterritorien verursacht durch kardiale Embolien: vorderes und mittleres Drittel der A. cerebri media (a), A. cerebri anterior beidseits (b), A. cerebri posterior rechts (c), A. cerebri media links (d) (Bild: Uhlenbrock D/Forsting M (Hrsg). RRR MRT und MRA des Kopfes. Thieme 2007).

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