Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(1): 14-17
DOI: 10.1055/s-0028-1131190
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Khelline bei Angina pectoris und Asthma bronchiale

H. Brügel, H. Henne
  • Stadt. Krankenhaus Stuttgart-Bad Cannstatt, Innere Klinik (Direktor: Prof. Dr. K. Beckmann)
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Anwendung von Khelline bei 84 Patienten berichtet.

Bei 77% der Patienten mit Angina pectoris konnte eine sehr gute bzw. gute Wirkung festgestellt werden. Schwerste pektanginöse Beschwerden kamen — oftmals noch unter der Injektion — zum Verschwinden.

Auch beim frischen Herzinfarkt zeigte das Präparat eine gute Wirkung; außer der Beseitigung der Schmerzen konnte hier in einzelnen Fällen auch eine erhebliche Besserung im Allgemeinzustand erzielt werden. Bei 23% der Fälle konnte kein Erfolg beobachtet werden.

Die Anwendung bei Asthma bronchiale zeigte wesentlich weniger gute Erfolge: eine eindeutige Besserung trat nur in 4 von 22 Fällen auf, eine mäßige in 7 Fällen, keine Beeinflussung zeigten 8 Patienten.

Die von uns angewandte Dosierung betrug ein- bis zweimal täglich 20 mg Khelline i.v., in einzelnen Fällen wurde sie auf ein- bis zweimal täglich 40 mg erhöht.

Die beobachteten Nebenwirkungen waren wesentlich geringer als sie teilweise in der Literatur angegeben werden. Wir führen dies auf die von uns angewandte weniger hohe Dosierung, die fast ausschließlich parenterale (i.v.) Anwendung und den verwandten Lösungsvermittler zurück.

Bei drei von den 84 Patienten trat nach intravenöser Khelline-Gabe ein Spannungskollaps auf. Durch orale Anwendung von Vasculat gelang es, diesen Zustand rasch zu beseitigen.

Khelline leistet demnach bei der Behandlung schwerer pektanginöser Beschwerden sehr gute Dienste. Wir möchten das Medikament nicht mehr aus unserem Arzneischatz missen.

Nachtrag bei der Korrektur: Beim Abschluß der Korrektur hatte sich die Zahl der von uns behandelten Patienten mit pektanginösen Beschwerden auf 98 erhöht. Die Wirkung des Khelline entsprach weiterhin den oben mitgeteilten Erfahrungen. Nebenwirkungen in Form von Spannungskollaps haben wir nicht mehr beobachtet.