Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(9): 300-303
DOI: 10.1055/s-0028-1131258
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Digitoxin-Behandlung in der Praxis

F. W. Schembra
  • Berlin-Pankow, Kissinqenstraße 48a
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Digitoxin ist in der Allgemeinpraxis unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle immer anwendbar und bei vielen Herzkrankheiten das Mittel der Wahl.

Die orale Anwendung ist in den meisten Fällen ausreichend. Sie braucht nicht durch die intravenöse Darreichung ersetzt zu werden, um die Latenzzeit zu vermindern. Die Verordnung hat immer individuell zu geschehen und darf niemals schematisch vorgenommen werden.

Durch seine exakte Dosierbarkeit und durch seine vollständige Resorption bei guter Magenverträglichkeit läßt sich die erwünschte Digitalisvollwirkung mit dem Digitoxin in verhältnismäßig kurzer Zeit sicher erzielen und auch erhalten.

Die Dosis wird in der Allgemeinpraxis zweckmäßigerweise kleiner sein als in der Klinik. Die Schnelldigitalisierung mit relativ hohen Dosen ist mit der nötigen Sorgfalt ohne Schwierigkeiten durchzuführen, doch ist man von hohen Initialdosen auch schon andernorts abgekommen. Je nach Lage der Erkrankung und unter bestmöglicher Kontrolle kann man daher auch ambulant mit hohen und kleinen Dosen Digitoxin erfolgreiche Therapie treiben.

Digitoxin Merck[1] hat sich mir als das reinste Digitoxinpräparat erwiesen; es ist praktisch frei von lästigen Nebenerscheinungen.

Nach Eintritt der Kompensation ist bei chronischen Herzleiden eine Dauerbehandlung mit einer entsprechenden Erhaltungsdosis nicht nur zu empfehlen, sondern unbedingt notwendig.

Digitoxin kann mit koronarerweiternden Mitteln kombiniert werden, wodurch eine günstige therapeutische Wirkung auf den Herzmuskel erzielt wird.

1 Digitoxin Merck trägt jetzt die Kurzbezeichnung „Digimerck”.

1 Digitoxin Merck trägt jetzt die Kurzbezeichnung „Digimerck”.

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