Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(26): 931-934
DOI: 10.1055/s-0028-1131401
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Transfusionszwischenfälle bei Übertragung von Blutkonserven infolge bluteigener Giftstoffentstehung

L. Heilmeyer, P. Marquardt, E. Carl, M. Matthes
  • Medizinischen Univ.-Klinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. L. Heilmeyer) und der Abteilung für experimentelle Therapie an der Medizinischen Fakultät der Univ. Freiburg i. Br. (Leiter: Dozent Dr. Peter Marquardt)
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der Übereinstimmung des klinischen Erscheinungsbildes dieser schweren Transfusionszwischenfälle mit dem pharmakologischen Bild der Frühgiftschäden erschien es notwendig, hier die Zwischenfälle und die experimentellen Befunde unter Berücksichtigung der vorliegenden Literatur darzustellen, obwohl die wissenschaftliche Erklärung der angeschnittenen Fragen noch in der Entwicklung begriffen ist.

Eine sorgfältige Blutgruppenuntersuchung vorausgesetzt, sind wir der Meinung, daß die Zwischenfälle durch die dargestellten Mechanismen praktisch ungleich häufiger sein können als die Zwischenfälle durch die Blutgruppeninkompabilitäten.

Der Wert eines Blutspendegesetzes, das die hier dargestellte Problematik vernachlässigt, ist höchst zweifelhaft. Wenn in einem deutschen Gesetzentwurf sogar davon gesprochen wird, daß bei Einhaltung sämtlicher Vorschriften über Blutgruppen und pathogene Erreger alle Zwischenfälle ausgeschlossen seien, so können wir uns diesen, den klinischen Erfahrungen widersprechenden Standpunkt nur durch Unkenntnis der allerdings wenig bekannten experimentellen Erfahrungen erklären.

Gerade deshalb müssen wir mit Nachdruck darauf hinweisen, — denn daß bei Einhaltung sämtlicher derartiger Vorschriften sogar schwere Zwischenfälle auftreten können, ist Allgemeinwissen der Klinik.

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