Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(14): 439-441
DOI: 10.1055/s-0028-1131993
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Klinik des Hirnarterienaneurysmas

Felix E. R. Loewenhardt - Assistenzarzt der Klinik
  • Aus der I. Inneren Abteilung (Direktor: Prof. Umber) und dem Pathologischen Institut (Direktor: Prof. Versé) des Städtischen Krankenhauses in Charlottenburg-Westend
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

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Zusammenfassung

Für die Diagnose Hirnarterienaneurysma ist ausschlaggebend der bluthaltige Liquor cerebrospinalis, sofern man eine arteriosklerotische Hirnblutung ausschließen kann. Bei dieser sind nach Reichmann die roten Blutkörperchen zum Teil verändert, und man findet infolge der meningealen Reizung meist eine sekundäre Lymphozytose im Lumbalpunktat. Ferner ist auszuschließen die Pachymeningitis haemorrhagica interna und das Hämatom der Dura mater unter Berücksichtigung der bereits oben erwähnten Momente. Unter genauer Berücksichtigung der Vorgeschichte (septischer Infekt!), des Beginns und Verlaufs der Erkrankung und des objektiven Untersuchungsbefundes wird man, sofern man überhaupt an die Möglichkeit denkt, die Diagnose Hirnarterienaneurysma mit Sicherheit oder zum mindesten großer Wahrscheinlichkeit stellen können. Von den von Löwy hervorgehobenen differentialdiagnostischen Symptomen gegen Embolie ist die Leukozytose und die Temperatursteigerung nach unserer Ansicht nur mit Vorsicht zu verwenden.