Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(14): 444-445
DOI: 10.1055/s-0028-1131998
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit der keimfreien Eukupinotoxin-Glyzerin-Schutzpockenlymphe (EG-Lymphe)

Fritz Kirstein - Direktor der Anstalt
  • Aus der Staatlichen Medizinaluntersuchungs- und Impfanstalt in Hannover
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Publikationsdatum:
23. August 2009 (online)

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Zusammenfassung

In der nach der oben angegebenen Weise bereiteten Eukupinotoxin-Glyzerinlymphe werden die Begleitbakterien häufig schon nach 8 Tagen, regelmäßig nach 2—4 Wochen abgetötet, mit Ausnahme der Sporen.

2. Eine Herabsetzung der vakzinalen Virulenz der EG-Lymphe wurde auch nach 3 Monate langer Aufbewahrung im Eisschrank im Vergleich mit gewöhnlicher Glyzerinlymphe nicht beobachtet.

Schlußfolgerung. Nachdem das Problem der Herstellung einer keimfreien Schutzpockenlymphe bei gleichzeitiger Erhaltung der vakzinalen Virulenz in einfacher und billiger Weise in Gestalt der EG-Lymphe als gelöst zu betrachten ist, dürfte eine Ergänzung der Bundesratsvorschriften über die Herstellung der Schutzpockenlymphe dahingehend angezeigt erscheinen, daß in Zukunft seitens der Impfanstalten nur noch keimfreie EG-Lymphe abgegeben werden darf.

Den Impfgegnern aber dürfte durch die Einführung der keimfreien Lymphe in die Impfpraxis ein Hauptargument für die Stützung ihres Standpunktes entzogen sein.