Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(33): 1077-1080
DOI: 10.1055/s-0028-1132351
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Eigenbewegungen des peripherischsten Gefäßabschnitts

Mit einem Vorwort Schickler,  Mayer-List - Volontär-Assistenten der Klinik, Otfried Müller
  • Aus der Medizinischen Klinik und Nervenklinik in Tübingen. (Vorstand: Prof. O. Müller.)
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei Hyperämie, erzeugt durch Nitroglyzerin, Wärme und Esmarch-Blutleere sieht man in Zeitabständen von 10 Sekunden in 8% bis 13% der untersuchten Fälle rhythmische Vorgänge im peripherischsten Gefäßabschnitt, die mit einer Stase beginnen und zu einer vorübergehenden Verschmälerung oder Aufhebung des Strombands führen.

2. Die beobachteten Phänomene können nicht als Saftlücken angesprochen werden, sondern müssen als Eigenbewegungen des peripherischsten Gefäßabschnitts aufgefaßt werden.

3. Ueber die Tatsache dieser Beobachtungen hinaus lassen sich Deutungsversuche nur sehr vorsichtig anstellen. Man gewinnt den Eindruck, daß es sich um ein Urphänomen handelt, das unter gewissen, nicht durchsichtigen Umständen in Erscheinung tritt.

4. Selbständige rhythmische Kontraktionen der Arterien und Venen und durch sie bedingte rhythmische Blutdrucksschwankungen sind in der Literatur schon des öfteren beschrieben worden. Wir fügen diesen Beobachtungen diejenige der rhythmischen Kontraktionen der Kapillaren hinzu und schließen damit den Kreis der selbständigen rhythmischen Kontraktionen im Kreislaufsystem.