Zusammenfassung
Die Uterusperforationen entstehen fast stets bei Anwendung von Instrumenten, sehr
selten bei digitaler Ausräumung der abortierenden oder für schwanger gehaltenen Gebärmutter.
Die Gefahren der Uterusdurchbohrungen und Zerreißungen liegen in der Blutung, der
Infektion, in den Nebenverletzungen, besonders Darmläsionen, und in etwaigen Spätfolgen.
Die schwerste Komplikationen sind in der Regel die Folge der unzweckmäßigen Benutzung
von Korn- oder Abortzangen und scharfen Küretten. Bei 7 einschlägigen eigenen Krankheitsfällen,
die dem Krankenhaus von außen zugeteilt wurden, waren viermal Zangen, dreimal Küretten
die Ursache. Fünfmal fanden sich schwere Darmverletzungen (viermal Abreißung des Ileums
vom Mesenterium, davon einmal mit Perforation des Dünndarms; einmal Aufreißung des
Rektums), einmal Netzprolaps in die Scheide. Von den 7 Frauen wurden 6 geheilt (viermal
Ileumresektionen, einmal Rektumnaht), davon 1 bei konservativem Verhalten. Ein Todesfall
an eitriger Peritonitis ist auf das Konto der Rektumverletzung zu setzen. Ein sicheres
Urteil über die Ausdehnung der Verletzung ist nur durch die Laparotomie zu gewinnen.
In der Regel kann der perforierte Uterus erhalten werden, das war fünfmal möglich
(Exzision der Uterusperforationsstelle, Naht, Peritonealisierung, Netzdeckung); die
Exstirpatio uteri (supravaginalis oder totalis) ist bei ausgedehnter Zerreißung der
Gebärmutter, der Parametrien, bei sicherer Infektion des Cavum uteri und vorgeschrittener
Schwangerschaft angezeigt.