Zusammenfassung
Die gewöhnlichen, für normale Verhältnisse ausreichenden Schutzimpfungsmethoden gegen
Lyssa, sind oftmals unfähig, die unter schweren Bedingungen erfolgte Infektion hintanzuhalten
und den Organismus fest und rasch gegen die Krankheit zu immunisieren. Hingegen ist
das durch Aether behandelte Virusa fixe (Hirn) in hohen Dosen für den Menschen in
jeder Hinsicht unschädlich[1)] und immunisiert fest gegen die Krankheit, wenn die Einwirkung des Aethers nicht
länger als 72—84 Stunden dauert und von Beginn der Behandlung in hohen Dosen einverleibt
wird.
1 Was die von Joannovics (W. m. W. 1920 Nr. 30) ausgesprochene Meinung anbetrifft,
daß die während und nach der Behandlung gegen Tollwut vor kommenden Myelitiden auf
gegen die Nervensubstanz gerichtete Fermente zurückzuführen seien, möchte ich vorläufig,
bevor meine in dieser Richtung geführten Experimente nicht abgeschlossen sind, nur
erklären, daß wir keine solche Myelitiden bis jetzt bei unseren Behandelten konstatierten,
daß unsere Experimenttiere gesund blieben, ja sogar Kaninchen, weiche für andere Zwecke
mit Virus fixe (artgleiche Substanz) in hohen Dosen infiziert wurden, manchmal die
Wut (welter durch Passage übertragbar) bekamen, niemals aber die Erscheinungen, von
denen Joannovis spricht, zeigten. Allerdings fehlten die prädisponierenden Momente.