Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(42): 1437-1438
DOI: 10.1055/s-0028-1133930
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der renalen oder extrarenalen Blutdrucksteigerung

Max Rosenberg, Friedrich Munter
  • Aus der I. Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Berlin-Westend. (Direktor: Prof. F. Umber.)
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Drei von uns beobachtete Fälle von schwerster zystischer Degeneration beider Nieren zeigten keine oder nur geringe, wohl durch die Stickstoffretention oder Vitien bedingte Hypertonie und Herzhypertrophie; bei einem vierten Fall war infolge komplizierender Glomerulonephritis der Blutdruck erhöht.

2. Auch bei Fällen von pyelogener Schrumpfniere, von eitriger Pyelonephritis und von Nierentuberkulose mit schwerster Schädigung der Glomeruli, sowie in einem Falle von schwerster akuter, azotämischer Glomerulonephritis fanden wir keine Steigerung des Blutdruckes und keine Herzhypertrophie.

3. Die Durchsicht unseres Materials von schwerer, aber isolierter Erkrankung der Niere mit Schrumpfung oder Zerstörung des Organs bestärkt uns in der von uns von jeher vertretenen Auffassung, daß eine noch so schwere Affektion der Niere allein nicht imstande ist, durch Behinderung der Blutzirkulation in der Niere eine nennenswerte Hypertonie und Herzhypertrophie zu erzeugen.

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