Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(27): 813-815
DOI: 10.1055/s-0028-1135234
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

„Dispargen”-Therapie des Fleckfiebers

B. Coglievina - k. k. Assist.-Arzt, Abteilungs-Chefarzt
  • Aus einem k. u. k. Epidemiespital der k. u. k. VII. Armee. (Spitalskommandant: k. u. k. Reg.-Arzt Dr. J. Sura.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Der günstige Einfluß des „Dispargens” auf den Verlauf des Fleckfiebers ist ganz offensichtlich, und ich kann dringend dazu raten, bei der Behandlung dieser tückischen Kriegsseuche die Verwendung von „Dispargen” nicht unversucht zu lassen.

Eine schädigende Wirkung dieses Silberkolloids auf Herz und Niere konnte ich nicht beobachten; dies stimmt auch mit den Erfahrungen überein, welche bisher mit „Dispargen” gemacht wurden. Sowohl F. Wischo (7) als auch H. Wirgler (8) betonen in ihren Arbeiten über „Dispargen”, wie vollkommen unschädlich für Herz und Niere dieses Silberkolloid ist; letzterer erwähnt sogar einen Fall, wo durch das Silberkolloid „Elektrargol” schwerste Allgemeinerscheinungen ausgelöst wurden, während eine derartige Beobachtung bei Anwendung von „Dispargen” nicht gemacht worden war. Ich möchte noch besonders betonen, daß ich fast ohne Cardiaca ausgekommen bin, sogar bei dem einen mit Pneumonie komplizierten Falle. Dieser Umstand erscheint mir sehr beachtenswert, da ja seit jeher als Regel gilt, bei Fleckfieberkranken hauptsächlich auf Anregung der Herztätigkeit bedacht zu sein und selbe nach Tunlichkeit zu unterstützen. — Antipyretika wendete ich auch nicht an, sondern verordnete bloß kühle Einpackungen des Thorax.