Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(50): 1540-1543
DOI: 10.1055/s-0028-1135545
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Ueber die Anwendung von Dispargen bei Erysipel

Josef Cholewa - Hilfsarzt
  • Aus der Chirurgischen Universitätsklinik, derzeit k. u. k. Reservespital in Graz. (Vorstand: Prof. Dr. R. v. Hacker, z. Z. Oberstabsarzt I. Kl.)
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Dispargen erwies sich als vollkommen unschädlich auch bei Dosen von 30—40 ccm 2%iger Lösung pro die. Wenn es gleich nach Eintritt von Fieber und Rötung in Anfangsdosen von 5 ccm (kleinere Dosen erwiesen sich als weniger vorteilhaft) gegeben wird, beeinflußt es den Prozeß immer günstig, oft schon nach ein oder zwei Injektionen.

Wir stehen auf Grund unserer Erfahrungen auf dem Standpunkte, in jedem Fall von Erysipel sofort bei dem Erscheinen der ersten Zeichen Dispargen einzuverleiben, zweistündlich die Temperatur zu messen und bei der ersten Temperaturerhebung sofort wieder Dispargen intravenös zu injizieren.

Es ist zufolge seiner Kolloidmetallnatur ein wirkliches Heilmittel bei septisch-infektiösen Prozessen, in diesem Sinne auch bei Erysipel, auf welches es kausal wirkt, im Gegensatz zu den meisten Erysipeltherapien. Daß es auch für Dispargen refraktäre Fälle gibt, soll keine Kontraindikation für seine Anwendung sein.

P. S. Aus dem k. Und k. Reservespital in Cilli erfahren wir mündlich durch Herrn k. Und k. Oberarzt Dr. F. Ascher, Assistenten der Chirurgischen Klinik Graz, daß auch er Dispargen bei einter ganzen Reihe von Fällen von Erysipel mit günstigen Resultate verwendete.

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