Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(38): 1284-1285
DOI: 10.1055/s-0028-1136074
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beobachtungen bei Diabetes

Hanns Höpfner
  • Aus dem Kinderhospital des Allgemeinen Krankenhauses in Lübeck. (Direktor: Prof. Dr. Klotz.)
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Bestrahlung der Leber mittels Reizdosen blieb ohne Erfolg. 2. Die Bestrahlung der Nebennieren ergab nach kurzem Anstieg eine vorübergehende Senkung des Blutzuckerspiegels. 3. Die Bestrahlung des Knochenmarks ließ den Harn- und Blutzucker unbeeinflußt.

Die herabgesetzte Assimilationsgrenze für Zucker bei Basedow, die erhöhte Toleranz bei Myxödem anderseits weist auf Beziehungen der Schilddrüse zum Kohlenhydratstoffwechsel hin. Wir untersuchten an Hand dieser Richtlinien, wie die Verabreichung von Antithyreoidin die diabetische Glykosurie beeinflußte. Das Resultat war völlig negativ.

Erwähnenswert hinsichtlich ihres ebenfalls negativen Ausfalls erscheinen therapeutische Versuche mit Bolus alba und Tierkohle. In der Literatur über die Pathogenese des Diabetes ist verschiedentlich die Auffassung vertreten worden, daß von einer quantitativ oder qualitativ abnormen Darmflora entweder toxische Stoffe gebildet oder nicht genügend zerstört würden, die dann in noch unbekannter Weise zur Glykosurie führen. Ohne weiter auf dies Thema einzugehen, will ich kurz feststellen, daß die Darreichung von Tierblutkohie und von Bolus alba ohne jeden günstigen Einfluß auf die Zuckerausscheidung blieb. Es trat im Gegenteil eine langsame, aber so stetig zunehmende Steigerung der Glykosurie und der Azidose ein, daß wir die Versuche abbrachen.

Ueber die interessanten Ergebnisse der Darreichung von vitaminhaltigen Extrakten ist von Prof. Klotz und mir[1]) bereits berichtet worden[2]).

1 M. m. W. 1922 Nr. 13.

2 Vorstehende Abhandlungen sind im Interesse der Drucklegung stark gekürzt; die Krankengeschichten mit den ausführlichen Kost- und Versuchstabellen stehen zur Verfügung.

1 M. m. W. 1922 Nr. 13.

2 Vorstehende Abhandlungen sind im Interesse der Drucklegung stark gekürzt; die Krankengeschichten mit den ausführlichen Kost- und Versuchstabellen stehen zur Verfügung.

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