Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(42): 1411-1413
DOI: 10.1055/s-0028-1136153
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueberlastungssymptome der erkrankten Nieren2)

Felix Hirschfeld in Berlin 2) Vortrag, gehalten im Verein für innere Medizin und Kinderheilkunde zu Berlin am 29. V. 1922.
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei chronischen Glomerulonephritiden lassen sich vor dem mit den üblichen Untersuchungsmethoden nachweisbaren Erlahmen der Funktionen schon Störungen feststellen. Diese bestehen zuerst (bei Verabreichung von 500 ccm Tee) in Aenderungen der Wasserausscheidung, der eigentümlichen Starre, wenn diese auch für akute Reizungen der Niere charakteristisch ist. Diese Störung gleicht sich, nach Schonung der erkrankten Niere, am raschesten aus. Eine Zulage von 5 g Kochsalz zu den 500 ccm Flüssigkeit bewirkt bei dem Schrumpfnierenkranken eine größere Wasser- und Kochsalzausscheidung als bei dem Gesunden; dagegen scheiden solche Kranke bei Bewegung weniger Kochsalz und weniger Harn aus, ebenfalls im Gegensatz zu dem Verhalten Gesunder. Das von v. Noorden festgestellte charakteristische bizarre Verhalten der kranken Niere ist ein Ueberlastungssymptom, denn es verschwindet nach Verringerung der Eiweißnahrung. Anfälle von Herzjagen mit gesteigerter Urinausscheidung können von einer Ueberlastung der erkrankten Niere mit Eiweißnahrung herrühren.

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