Dtsch Med Wochenschr 1919; 45(1): 17-19
DOI: 10.1055/s-0028-1137488
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Sulfoxylatsalvarsan

E. Nathan, H. Reinecke
  • Aus der Dermatologischen Universitätsklinik in Frankfurt a. M. (Direktor: Geheimrat K. Herxheimer)
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Sulfoxylatsalvarsan haben wir ein Präparat, das an Wirksamkeit auf die floriden Erscheinungen der Syphilis bzw. die Wa.R. und an Verträglichkeit etwa dem Neosalvarsan gleichkommen dürfte; allerdings tritt seine Wirkung bei manchen Fällen erst etwas verlangsamt zutage, sodaß sich das Sulfoxylatalvarsan für die Behandlung der Frühstadien der Syphilis, bei denen es auf raseheste Beseitigung der floriden Symptome und damit der Infektiosität ankommt, weniger eignen dürfte, als für die intermittierende Behandlung der latenten Syphilis, wie dies schon von Kolle vorgeschlagen worden ist. Nebenerscheinungen schwerer oder gar bedrohlicher Art haben wir nicht beobachtet; in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fälle wurde das Sulfoxylatsalvarsan ohne jede Reaktion vertragen.

Das Sulfoxylatsalvarsan, dessen chemische Darstellung und therapeutische Erprobung noch in weiterer Entwicklung begriffen ist, verspricht also, wegen seiner Wirksamkeit, wegen seiner fast völlig fehlenden Oxydierbarkeit und wegen seiner Haltbarkeit, die seine Abgabe in Ampullen in gebrauchsfertiger Lösung ermöglicht, als Ersatz für das Neosalvarsan in Betracht zu kommen.