Dtsch Med Wochenschr 1919; 45(25): 686-689
DOI: 10.1055/s-0028-1137821
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Malaria im Taurus (Kleinasien) - nebst Bemerkungen zur Bewertung der Malaria-Schutzbehandlung durch Chinin1)

 Bentmann - s. Z. Leiter des Seuchenlaboratoriums für Anatolien 1) Zu der gleichnamigen Arbeit des Marine-Oberstabsarztes d. R. Dr. H. Flebbe in Heft 5 dieser Wochenschrift.
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die Häufigkeit und Schwere der Malariainfektionen im Taurusgebiet erklärt sich aus dem Zusammentreffen ausnahmsweise günstiger epidemiologischer Bedingungen.

  2. An dem Beispiel der erfolgreichen Malariabekämpfung in Tschamalan im Sommer 1918 wird gezeigt, daß wir unter Berücksichtigung der epidemiologischen Bedingungen und der örtlichen Verhältnisse bei kombinierter Anwendung der verschiedenen Methoden der Malariabekämpfung auch einer so schweren Malariainfektionsgefahr, wie sie dort herrschte, keineswegs machtlos gegenüberstehen.

  3. Die Chininschutzbehandlung darf auf Grund der vor dem Kriege und während des Krieges mit ihr gemachten Erfahrungen nicht aufgegeben werden. Sie ist neben der Bodenassanierung und dem mechanischen Malariaschutz das wertvollste Mittel im Kampfe gegen die Malaria. Für die Gesunderhaltung von größeren Verbänden ist sie unentbehrlich.

  4. Eine tropenhygienische Vorbildung ist für Aerzte, weiche sich in schwer verseuchten Gebieten mit der Malariabekämpfung befassen, notwendige Vorbedingung. Sie gewährleistet auch die unter den Aerzten in diesen, Fragen nötige Einigkeit.

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