Dtsch Med Wochenschr 1919; 45(37): 1014-1017
DOI: 10.1055/s-0028-1138000
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Therapie der Grippeempyeme mit Bülauscher Heberdrainage

A. Lippmann, G. Samson
  • Aus der I. Medizinischen (Direktorial-) Abteilung (Prof. Deneke) des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Bülansche Heberdrainage eignet sich vorzüglich zur Behandlung der Grippeempyeme, besonders der frischen Formen mit großem, dünnflüssigem Exsudat, bei denen die überaus schonende, auch in schwersten Fällen anwendbare Methode vielfach lebensrettend wirkt. Die Rippenresektion ist für frische Grippeempyeme ungeeignet.

2. Die an sich sehr einfache Bülausche Methode erfordert, besonders in der Nachbehandlung, eine sorgsame Technik.

3. Die große Mehrheit der Grippeempyeme heilt bei Anwendung der Heberdrainage ohne jede Entstellung aus. Falls jedoch nach etwa dreiwöchiger Anwendung der Bülauschen Methode keine völlige Entfieberung eintritt, Appetit und Gewichtszunahme mangelhaft bleiben, dann ist eine Kammerbildung im Exsudat oder eine Beteiligung der Lungen (Gangränherd, Sequesterbildung) anzunehmen. In diesen Fällen ist eine alsbaldige ausgiebige Rippenresektion, nötigenfalls mit nachfolgender Plastik, notwendig.

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