Dtsch Med Wochenschr 1919; 45(47): 1306-1308
DOI: 10.1055/s-0028-1138141
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Perthesschen Sehnenverpflanzung bei der Radialislähmung2)

 Gaugele 2) Vortrag, gehalten in der Medizinischen Gesellschaft in Zwickau am 1. VII. 1919.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Nach dem beinahe gänzlichen Versagen der Nervenoperationen bei Radialislähmung war es ein großes Verdienst von Perthes und anderen, die schon früher geübte Methode der Sehnenverpflanzung wieder auszuüben und vorzuschlagen.

2. Auf die von Perthes angegebene Tenodese kann in vielen Fällen verzichtet werden. Die Abtrennung der gelähmten Muskeln von den Sehnen ist abzulehnen, da eine Wiederbelebung dieser Muskeln in vielen Fällen möglich sein wird. An die Stelle der Perthesschen Vereinigung von Kraftnehmern und Kraftspendern tritt die Knopflochmethode von Vulpius.

3. Die Verteilung der Kraftspender erfolgt am zweckmäßigsten in der Verlaufsrichtung der Kraftnehmer, d. h. der Flexor carpi ulnaris auf Extensor communis und Extensor pollicis longus, der Flexor carpi radialis auf die übrigen Daumenmuskeln. Extensor carpi ulnaris und Extensor carpi radialis longus können außerdem an die Kraftspender angeknüpft werden.

4. Unser Fall zeigt, daß nach einer Sehnenverpflanzung die vorher vorhandene komplette Entartungsreaktion wieder verschwand.