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DOI: 10.1055/s-0028-1140441
Die schädlichen Nebenwirkungen bei der Lumbalanästhesie und ihre Bekämpfung
Publication History
Publication Date:
24 August 2009 (online)
Zusammenfassung
Zur Beseitigung der Nebenerscheinungen bei der Lumbalanästhesie haben wir folgende Einzelheiten bei der Technik nicht ohne Erfolg beachtet:
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Bedacht auf Verwendung völlig einwandfreier Anästhesielösung.
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Tadellose Asepsis und gute Uebung in der Technik.
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Fernhaltung oder Entfernung des Jods bei der Desinfektion der Rückenhaut des Patienten.
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Freisein des Instrumentariums von jeglichen Resten differenter Chemikalien und anhaftender Spuren von Fremdkörpern.
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Keine Verabfolgung von Opiumalkaloiden oder Skopolamin vor Ausführung der Rückenmarksbetäubung.
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Beibehaltung der Seitenlage während derselben.
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Verwendung einer dünnen Lokalanästhesiekanüle zur Punktion.
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Vorschieben der Nadel eben bis zur Erreichung des Lumbalsackes.
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Verzicht auf die Lumbalanästhesie, wenn Blut aus der Kanüle abtropft und der danach aspirierte Liquor ebenfalls blutig verfärbt ist.
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Sonst wird auf die Aspiration von Liquor grundsätzlich verzichtet
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Abfließenlassen von soviel Liquor, als Lösung injiziert werden soll, im allgemeinen also von etwa 3 ccm.
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Sehr langsame Injektion der Anästhesielösung unter schraubendem Vorschieben des Spritzenkolbens.
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Geringe Beckenhochlagerung für kurze Zeit sofort nach Beendigung der Injektion nur in den Fällen, wo oberhalb des Versorgungsgebietes des ersten Lumbalsegmentes (Leistenband) operiert wird.
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Starke Beugung des Kopfes gegen die Brust.
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Genaue Beobachtung der Gegenindikationen, vor allem Vermeidung der Lumbalanästhesie bei posttraumatischen Shok- oder Kollapszuständen.
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Bei schweren Nacherscheinungen wiederholte Lumbalpunktionen zum Ablassen des vermehrten Liquors; stets, auch in leichteren Fällen, Zufuhr von reichlich Flüssigkeit, Verordnung längerer Bettruhe bei flacher Körperlage.