Dtsch Med Wochenschr 1921; 47(48): 1455-1458
DOI: 10.1055/s-0028-1141123
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Chemotherapeutische Behandlung akuter Eiterungen mit Morgenroths Rivanol

Fritz Härtel - Oberarzt, v. Kishalmy - Assistent der Klinik
  • Aus der Chirurgischen Universitätsklinik in Halle a. S. (Direktor: Prof. Voelcker.)
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Einführung des chemotherapeutischen Antiseptikums Rivanol (Morgenroth) bedeutet insofern einen Fortschritt, als es mit diesem Mittel gelingt, Weichteilabszesse jeder Art und Größe geschlossen und mit minimaler Narbenbildung einer raschen Heilung zuzuführen.

Gegenüber den Chininderivaten besteht der Vorteil, daß eine Steigerung der Entzündungserscheinungen ausbleibt und daß die Schmerzen mit dem Beginn der Behandlung dauernd beseitigt werden, ferner, daß in der überwiegenden Mehrzahl eine Sterilisation des Abszeßinhalts erreicht wird.

Voraussetzung ist die Einhaltung einer bestimmten Technik sowie — vorläufig wenigstens — stationäre Behandlung.

Auch die Behandlung anderer geschlossener Eiterungen (Gelenkempyeme, Sehnenscheidenentzündung, vernähte Fisteln) ist erfolgversprechend, während die bloße Spülung schon operativ eröffneter Eiterungen erfolglos ist und auch beim Pleuraempyem bisher Erfolge nicht erzielt wurden.

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