Dtsch Med Wochenschr 1936; 62(33): 1325-1328
DOI: 10.1055/s-0028-1141260
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über den Einfluß von Substanzen der Flavongruppe auf die Permeabilität der Kapillaren. Vitamin P1

L. Armentano, A. Bentsáth, T. Béres, St. Rusznyák, A. Szent-Györgyi
  • Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. St. Rusznyák) und aus dem Institut für Medizinische und Organische Chemie (Direktor: Prof. A. Szent-Györgyi) der Kgl. Ung. Franz-Joseph-Universität in Szeged
1 Vorläufige Mitteilung s. Rusznyák und Szent-Györgyi, Nature (Lond.), 4. VII. 1936.
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Frühere Erfahrungen zeigten uns, daß reine Ascorbinsäure in Fällen von Purpuraerkrankungen unwirksam ist, während Paprikaauszüge und Zitronensaft therapeutisch wirksam sind. Daraus wurde gefolgert, daß in der Pflanze neben dem Vitamin C noch ein anderes kapillaraktives Vitamin vorhanden sein müsse. Es gelang aus Zitronensaft eine Substanz — das Citrin — zu isolieren, welche sich bei der Analyse als das Glykosid eines Flavons erwies. Diese Substanz heilt die vaskuläre Purpura, während sie bei den thrombopenischen Formen kaum wirksam ist. Auch die bei vielen Krankheiten vorhandene Eiweißpermeabilität der Kapillaren (Eppingers „seröse Entzündung”) wird durch das Citrin gehemmt. Aus diesem Grunde haben wir auch die Benennung Permeabilitätsvitamin (Vitamin P) vorgeschlagen.

    >