Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(41): 1574-1576
DOI: 10.1055/s-0028-1141653
Beiträge zur Rheumatismusfrage

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Einteilung der chronischen Polyarthritiden

L. v. Buday
  • Aus der I. Medizinischen Klinik der kgl. ung. Pázmány Péter-Universität in Budapest. Direktor: Prof. Franz Herzog
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Wollen wir nun die Polyarthritiden klassifizieren, glaube ich, daß außer den akuten, subakuten, primär und sekundär chronischen Formen auch die rezidivierenden bzw. remittierenden und die torpiden Formen abgegrenzt werden müssen, innerhalb der sekundär chronischen Form dem Jaccoudschen Rheumatismus fibrosus und unter den polyartikulären Krankheitsbildern den Heberdenschen Knoten, den endokrinen Arthritiden bzw. Arthropathien einen Platz einräumend. Und, wie in der englischen Nomenklatur, muß auch für jene Fälle eine Gruppe offengelassen werden, die nirgends eingereiht werden können. Ein großer Teil der letzteren sind Übergangsformen. Denn wir dürfen nicht vergessen, daß unsere Einteilung infolge der Art des Materiales immer eine gewaltsame sein wird, daß unsere Typen eher Pole sind, denen sich die einzelnen Fälle nähern, zwischen welchen aber in großer Anzahl Übergangsformen einen Platz einnehmen. Und wenn wir auch im Interesse der Wissenschaft daran arbeiten müssen, daß die Gruppe der nicht einzureihenden Fälle immer kleiner wird, müssen wir anderseits eine gewisse Unklassifizierbarkeit der Polyarthritiden einsehen. Da unsere Einteilungsbestreben hauptsächlich an dem individuellen Körperbau scheitern, habe ich das Gefühl, daß in Zukunft die Einteilungsfrage der Polyarthritis vorwiegend zu einer Einteilungsfrage der konstitutionellen Reaktionsformen werden bzw. der letzteren angegliedert werden muß.

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