Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(49): 1824-1826
DOI: 10.1055/s-0028-1141746
Ärztliche Aufgaben im Winter

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Bedürfen Tuberkulöse im Winter der vermehrten Schonung?

Curt Schelenz
  • Lungenheilstätte Vollmarstiftung in Trebschen
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ich bin der Überzeugung, daß für Kranke mit einer Lungentuberkulose eine besondere Schonung in den Wintermonaten keineswegs erforderlich ist. Sie sind vielmehr planmäßig zu einer Gewöhnung an Kälte zu erziehen. Sie dabei vor unnützen und überflüssigen Abkühlungen zu bewahren, halte ich für selbstverständlich, da der kranke Körper jeder Belastung leichter erliegen muß, wie der gesunde Organismus, selbst wenn eine gewisse Abhärtung erreicht ist. Dagegen bedürfen die Kranken in den Übergangsmonaten des Herbstes und des Frühjahres erfahrungsgemäß einer größeren Vorsicht. Es ist Aufgabe des Arztes, die Kranken im allgemeinen und die Tuberkulösen im besonderen so zu erziehen, daß sie durch vernunftgemäße Abhärtung lernen, sich den durch unser Klima bedingten Witterungsverhältnissen anzupassen. Nichts ist dafür so geeignet, wie eine Winterkur in einer ärztlich geleiteten Heilstätte.

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