Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(24): 1129-1130
DOI: 10.1055/s-0028-1142853
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Sterilität der Novokain-Suprarenintabletten

StabsarztK. H. Kutscher
  • Aus dem Hygienisch-chemischen Laboratorium der Kaiser Wilhelms-Akademie in Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. Oktober 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Unter 54 von den Höchster Farbwerken hergestellten Novokain-Suprarenintabletten fanden sich 4=8% mit sporenhaltigen Bazillen infiziert. An den Wattestopfen der Tablettenröhrchen waren unter vier Fällen zweimal Gelatine nicht verflüssigende Kokken nachweisbar.

2. Die Art der Sterilisierung der Tabletten (fraktioniert, an drei Tagen je eine Stunde bei 60° im Trockenschrank) kann wissenschaftlich zur Erzielung einer sicheren Sterilität der Tabletten nicht anerkannt werden.

3. Da die Tabletten selbst bei dem jetzigen Stande der Technik nicht steril hergestellt werden können, empfiehlt es sich, zur Vermeidung etwaiger Infektionen (Tetanus!) die Tabletten vor dem Gebrauch zu lösen und die Tablettenlösung durch Aufkochen zu sterilisieren. Die Zersetzung des Supra-renins würde hierbei, nach einer Mitteilung Brauns, durch einen geringen Salzsäurezusatz eventuell zu vermeiden sein.

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