Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(28): 1318-1320
DOI: 10.1055/s-0028-1142919
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Diagnose der Duodenalgeschwüre2)

 Günzburg in Frankfurt a. M. 2) Nach einem im Aerztlichen Verein in Frankfurt a. M. am 2. Mai 1910 gehaltenen Vortrag.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Träger von Duodenalgeschwüren haben eine charakteristische Anamnese: Schmerzen, welche zwei bis drei Stunden nach der Mahlzeit auftreten und durch Nahrungsaufnahme beseitigt werden. Auch nachts zwischen 1 und 2 Uhr treten häufig Schmerzen auf. Derartige Schmerzanfälle dauern Tage bis Monate, sind wenig beeinflußbar, verschwinden und erscheinen periodisch wieder. Bei derartiger Anamnese ist ein Ulcus duodeni sicher anzunehmen, wenn Blutungen vorhanden sind (starke Darmblutungen oder häufige Anwesenheit von okkultem Blut), oder wenn motorische Störungen nachweisbar sind in dem Sinne, daß eine Leubesche Probemahlzeit nicht nach sieben Stunden erledigt wird. Zuweilen kann die Erweiterung des Duodenum eine deutliche tympanitische Perkussionsfigur am Lobus quadratus der Leber veranlassen.

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