Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(8): 230-232
DOI: 10.1055/s-0028-1144304
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die konservative Therapie bei Kriegsaneurysmen und die Indikationsstellung zu operativer Behandlung1)

Kurt Riedel - Assistenzarzt d. R. und Ordinierender Arzt einer Chirurgischen Station
  • Aus dem Festungshilfslazarett VI zu Königsberg i. Pr. (Chefarzt: Oberstabsarzt d. Res. Prof. Dr. Falkenheim.)
1) Nach einem Vortrage im Verein f. wissenschaftl. Heilkunde in Königsberg i. Pr. am 6. XI. 1916.
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die prinzipielle Frühoperation des Aneurysmas ist abzulehnen, da man in keinem Falle sicher vorhersagen kann, ob sich die Arterienaht wird ausführen lassen, und da man bei der eventuell notwendigen Unterbindung mit deletären Folgeerscheinungen rechnen muß.

2. Es sollte bei jedem nicht akuten Fall von Aneurysma zunächst der Versuch mit der Kompressionbehandlung gemacht werden. Es ist uns bei fünf Patienten unter zwölf Fällen eine Ausheilung mit der Methode gelungen.

3. Das Verfahren stützt sich auf sichere theoretische Grundlagen und bietet keine Gefahren.

4. Eine Indikation zu operativen Vorgehen ist erst dann gegeben, wenn der Tumor nicht zurückgeht, eine Ruptur droht order Infektion sich zeigt. Außerdem in solchen Fällen, wo eine Nervenkompression besteht order Zirkulationsstörungen auftreten. Das Bestehen einer arterio-venösen Fistel (ohne sekundäre Störungen) erfordert nicht unbedingt eine Operation.

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