Zusammenfassung
Es handelt sich um 16 Fälle zum Teil aus Wolhynien, zum Teil aus der Gegend von Dünaburg.
1. Fälle mit, zum Teil ohne Milztumor, die nach ungenügender oder ganz ausgebliebener
Chininbehandlung noch Wochen danach dauernd Parasiten (Tertiana) im Blute beherbergen
ohne Anfälle und Fieber. Dabei im ganzen Wohlbefinden, nur gelegentlich attackenweise
kurze Perioden von subjektivem Unbehagen. Das ist im ganzen bereits bekannt (Külz,
Mühlens, Plehn u. a.).
2. Fälle (aus der Gegend von Pinsk) mit Milztumor, kräftigem Aussehen, subjektivem
Wohlbefinden, ohne jemals Anfälle oder auch nur Fieber gehabt zu haben. Dabei im Blute
der ganze ungeschlechtliche Entwicklungsgang des Tertianaplasmodiums vom Merozoiten
an bis zum Schizontenzerfall.
3. R. Koch wußte letzteres bereits von den Negerkindern in den Küstengebieten Ostafrikas.
Kamen die Erwachsenen dann aber nach malariafreier Gegend oder Gegend mit Saisonmalaria
(z. B. Italien), so erkrankten sie sofort (Dempwolff).
4. Gefahr der Weiterverbreitung.
5. Beseitigung der Parasiten in allen Fällen durch Chinin möglich (Nochtsche Vorschrift),
durch Salvarsan gewöhnlich Kupierung des Anfalls, doch keine endgültige Zerstörung
der Plasmodien.