Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(28): 871-872
DOI: 10.1055/s-0028-1144591
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die diagnostische Verwertung der durch Bakterien hervorgerufenen Indophenolreaktion

M. Rhein
  • Aus dem Kgl. Hygienischen Institut in Posen. (Direktor: Geheimrat Wernicke, Generalarzt d. L., z. Z. Fachärztlicher Beirat für Hygiene beim Sanitätsamt V. A.-K.)
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Stärke der durch Bakterien erzeugten Indophenolreaktion hängt mit dem Sauerstoffbedürfnis derselben zusammen.

2. Die Prüfung eines Bakteriums in bezug auf starke Indophenolreaktion geschieht am einfachsten entweder durch Uebergießen bzw. Betupfen der Kolonie mit dem Reagens oder durch Ausstreichen der Kolonie auf einem mit dem Reagens durchtränkten Stück Filtrierpapier.

3. Folgende pathogenen Bakterien mit hohem Sauerstoffbedürfnis geben starke Indophenolreaktion: Meningokokken, Gonokokken, Maltafieberkokken, Rotzbazillen, Milzbrandbazillen, Pyozyaneusbazillen, Choleravibrionen. Auf Grund theontischer IJeberleguimgen ist anzunehmen, daß bei entsprechender Prüfung noch folgende Bakterien sich als stark indophenolpositiv erweisen werden: Pestbazillen, Keuchhustenbazillen, Infiuenzabazillen, Streptobazillen Unna-Ducrey sowie die Konjunktivitiserreger: Bact. Morax-Axenfeld, Bact. Koch-Weeks, Bact. zur Nedden.

4. Praktische Erfolge mit der Indophenolreaktion wurden bis jetzt beim Aufsuchen von Meningokokken in Rachenabstrichen erzielt.

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