Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(10): 403-405
DOI: 10.1055/s-0028-1145063
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Beeinflußbarkeit des Blutzuckers beim Kaninchen1). 3. Mitteilung.: Intrakardial verwendetes Insulin

Michael Lévai, Olga Waldbauer
  • Aus dem Hauptstädtischen Institut für Hygiene und Bakteriologie in Budapest. (Direktor: Ober-San.-Rat Prof. Bernhard Vas.)
1) Siehe 1. Mitt. D. m. W. 1925 Nr. 39; 2. Mitt. daselbst 1926 Nr. 3.
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Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Unsere an gesunden, sich in Nüchternzustand befindlichen Kaninche ausgeführten Versuche lassen folgende Feststellungen zu: 1. Die Nüchternwerte der linken Kammer sind erheblich (etwa 30%) höher als diejenigen der Ohrvene. Im Zusammenhange mit der Blutzuckerzehrung der Organzellen finden wir im arteriellen Kreislauf ein Blutzuckergefälle vor, mit Maximalwerten im Ausgangspunkt (Herz), mit Minimalwerten in der Endstation (Kapillaren). 2. Das intrakardiale Insulin verursacht eine intensive Glukodepression, welche sich Stunden nach der Injektion in den entgegengesetzten Abschnitten des arteriellen Kreislaufes in praktisch annähernd gleichen Blutzuckerwerten äußert. Das Insulin vermag demnach nicht nur den Blutzuckergehalt zu senken, sondern auch jene Differenzen auszugleichen, welche in den verschiedenen arteriellen Blutgebieten physiologisch vorherrschen. 3. Die Blutzuckerwerte der linken Herzkammer erleiden eine erhebliche Aenderung auch unter der Einwirkung von anderen Substanzen als das Insulin. 4. In diesem Zusammenhange kann darauf hingewiesen werden, daß die Annahme von Frank c.s., wonach das Insulin in erster Instanz in loco applicationis seine Wirkung entfaltet, nicht kritiklos verallgemeinert werden darf.

Durch die Ergebnisse dieser Arbeit glauben wir u. a. auch einen weiteren Beitrag geliefert zu haben zu unserer früheren, auf experimenteller Basis aufgestellten Annahme, wonach das Kaninchen über keinen konstanten Blutzuckergehalt verfügt.

Die Beeinflußbarkeit des Blutzuckers beim Kaninchen. 2. Mitteilung: Glukaugmentatoren und Glukodepressoren

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