Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(15): 612-614
DOI: 10.1055/s-0028-1145160
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Antimonbehandlung der Tabes

E. Kaufmann, H. Schaaf
  • Aus der Medizinischen Klinik Augusta-Hospital der Universität in Köln. (Direktor: Prof. Külbs.)
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Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei 10 Tertiärsyphilitikern waren Antimosaninjektionen klinisch und serologisch unwirksam. 2. Von 13 Tabikern wurden nach Anwendung des Mittels in Dosen von 2,5—4,0 g Sb 8 beträchtlich, 4 mäßig gebessert, während bei 1 die Besserung wohl spontan erfolgte. 3. In 2 Fällen Hyperkinese würde 1mal Besserung (Paralysis agitans), lmal ein nicht ganz sicherer Effekt (Encephalitis luica) gebucht. 4. Ein Urteil über den Nützen des Antimosans bei Tabes läßt sich noch nicht gewinnen, eine weitere Prüfung ist erwünscht.

Im letzten Halbjahre nach Abschluß der Arbeit wurde von dem eitlen von uns (K) des öfteren beobachtet, daß bei viszeraler Tabes nach Antimosaninjektion eine Verschlimmerung der Krisen einsetzen kann. In solchen Fällen ist das Mittel kontraindiziert. Aehnliche Feststellungen liegen auch bei Tetrophan in Gaben von 3×0,1 vor. Es scheint sich dabei vorwiegend um beginnende Fälle zu handeln. Bei einem größeren poliklinischen Material erwies sich Tetrophan durch die Einfachheit seiner Darreichung als überlegen. Immerhin war die Wirkung bei Antimosan nachhaltiger, wogegen sie bei Tetrophan mit Aufhören der Verordnung schwindet.

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