Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(16): 651-653
DOI: 10.1055/s-0028-1145180
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Einzelbeiträge zur normalen und pathologischen Physiologie des Liquor cerebrospinalis. II. Mitteilung1): Die Wasserstoffionenkonzentration im Liquor cerebrospinalis

K. Eskuchen, F. Lickint
  • Aus der Inneren Abteilung des Staatlichen Krankenstifts in Zwickau. (Chefarzt: Prof. K. Eskuchen.)
1) I. Mitteilung: F. Lickint, Der Kalziumgehalt des Liquor cerebrospinslis. Kl. W. 1926 Nr. 13. III. Mitteilung: F. Lickint, Der Xanthoproteïn- und Indikangehalt im Serum und Liquor cerebrospinalis. M. m. W. 1927 Nr. 11 S. 448.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Angabe einer einfachen und zuverlässigen indikatorenmethode zur pH-Bestimmung unter Zuhilfenahme des Autenrieth-Keiles.

2. Es wurden damit etwa 200 Fälle bezüglich ihrer Wasserstoffionenkonzentration im Liquor untersucht.

3. Der normale pH-Wert im Liquor schwankt zwischen 7,36 bis 7,5: der Mittelwert beträgt 7,44.

4. Bei Syphilis (auch Tabes). Epilepsie, Hydrozephalus, Enzephalitis usw. bestehen keine Abweichungen von der Norm.

5. Bei tuberkulöser Meningitis normale Werte. bei purulenter Meningitis dagegen Verschiebung nach der sauren Seite.

6. Bei Diabetes und Niereninsuffizieuz ohne Koma normale Werte, dagegen bei diabetischem Koma starke Verschiebung nach der sauren Seite, bei urämischem Koma normale oder wenig nach der sauren Seite verschobene Werte, bei einem Fall von Eklampsie normaler Wert.

7. Bei normalem Liquor steigt wenn keine Vorsichtsmaßregeln getroffen sind, der pH-Wert innerhalb von 24 Stunden durch CO2-Entweichung auf etwa 8,4. Einem primär nach der sauren Seite zuverschobenen pH-Werte entspricht auch im gealterten Liquor (ohne Abdichtung!) ein entsprechend sauerer Endwert.

8. Die Wasserstoffionenkonzeutration des Liquors ist normalerweise der des Blutes gleich.

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